Der Ausbau von Photovoltaikanlagen (PV) auf öffentlichen Gebäuden in Hamburg verläuft seit Jahren nur schleppend und steht in eklatantem Widerspruch zu den ambitionierten Klimazielen des Senats. Aktuellen Zahlen aus der Drs. 22/15520 zufolge sind auf den insgesamt 10.748 städtischen Gebäuden lediglich 308 PV-Anlagen installiert – das entspricht einem Anteil von nur rund 2,9 Prozent. Seit dem Jahr 2020, als 228 Anlagen verzeichnet wurden, sind lediglich 80 neue Anlagen hinzugekommen. Zwischen August und Dezember 2024 wurden lediglich 53 PV-Anlagen realisiert, was das insgesamt geringe Ausbautempo nochmals unterstreicht. In dieser Geschwindigkeit würde es über acht Jahrzehnte dauern, alle geeigneten Dachflächen öffentlicher Gebäude mit Photovoltaik auszustatten.
Dabei bleiben erhebliche Potenziale ungenutzt: So verfügt die städtische Wohnungsbaugesellschaft SAGA mit 6.130 Gebäuden über rund 159.600 m2 geeignete Dachfläche, aber lediglich 31 dieser Gebäude sind mit PV-Anlagen ausgestattet. Die Stadtreinigung Hamburg könnte rund 92.000 m2 Fläche nutzen, hat bislang jedoch nur neun Anlagen mit einer Gesamtleistung von 417 kWp installiert. Noch gravierender zeigt sich das Missverhältnis bei der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke, die über 28.850 m2 potenzieller Dachfläche verfügt, aber lediglich drei Anlagen betreibt – das entspricht rechnerisch nur 0,01 Anlagen pro 1.000 m2. Im Bezirksamt Hamburg-Nord ist bislang auf keinem einzigen öffentlichen Gebäude eine Photovoltaikanlage installiert worden. Selbst sehr große Dachflächen wie an der Neuenfelder Straße (8.890 m2) oder in der Caffamache reihe (8.652 m2) bleiben ungenutzt – trotz ihrer offensichtlichen Eignung für die solare Stromerzeugung.