Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Vereins- und Schulsport für einen längeren Zeitraum komplett zum Erliegen gekommen. Der Sportlockdown hat gerade Kinder- und Jugendliche hart getroffen. Für sie ist Bewegung und Ausübung einer Sportart im Hinblick auf ihre gesundheitliche und motorische Entwicklung wichtig. Laut Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewegten sich 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen bereits vor der Corona-Pandemie nicht ausreichend. Die WHO hat daher Aktivitätsempfehlungen für diese Bevölkerungsgruppe herausgegeben, die besagen, dass Drucksache 22/4565 20.05.21 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 17 Jahren, mindestens 60 Minuten pro Tag mit moderater bis hoher Intensität aktiv sein sollten. Zudem sollten hochintensive Aktivitäten sowie solche, die Muskeln und Knochen stärken, an mindestens drei Tagen pro Woche durchgeführt werden, da körperliche Aktivität bei Kindern und Jugendlichen mit verbesserter körperlicher, geistiger und kognitiver Gesundheit verbunden ist.
Hamburger Sportvereine klagten bereits vor der Pandemie über administrativ aufwendige und personalintensive Prozesse, um wichtige Sportprogramme für Kinder- und Jugendliche wie beispielsweise „Kids in die Clubs“ realisieren zu können. Dies wird sich wahrscheinlich zukünftig noch verstärken. Denn derzeit sehen sich Sportvereine weiteren Herausforderungen gegenübergestellt, wie der aktiven Mitglieder-Rückgewinnung, der Etablierung und Durchführung von coronabedingten Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Um den Sportvereinen unter die Arme zu greifen, soll in der Behörde für Inneres und Sport ein Koordinator für Kinder- und Jugendsport eingerichtet werden, der als Schnittstelle für den Hamburger Sportbund (HSB) und den Sportvereinen fungiert. Dieser Koordinator soll dem HSB und den Sportvereinen bei administrativen Fragen rund um Sportprogramme für Kinder- und Jugendliche unterstützen, bestehende Programme auf ihren Aufwand für die Sportvereine überprüfen und gegebenenfalls die damit einhergehenden administrativen Prozesse vereinfachen. Damit auch weiterhin möglichst viele Hamburger Sportvereine Kinder- und Jugendsportprogramme anbieten können.