Hamburg, der Stadt am Wasser, fehlen Wasserflächen und Schwimmzeiten. Vor allem Hamburgs Kinder und Jugendliche haben darunter zu leiden. Erst kürzlich adressierte der SV Grün-Weiss Harburg diese Problematik: „Haben wir uns damals gefreut, dass unsere Kurse so gut angenommen wurden und immer sofort ausgebucht waren, ist dieses Gefühl einer Ohnmacht gewichen. Unsere Warteliste wurde länger und länger. Inzwischen raten wir den Kurssuchenden sich doch bitte anderswo, gegebenenfalls auch in Niedersachsen, im Harburger Umland, nach einem Platz für Ihr Kind umzusehen. Die Eltern sind bereit, bis zu 2-3 Jahren auf einen Schwimmkurs zu warten. Aber ist es das Kind auch? Immer wieder erleben wir die Verzweiflung der Eltern, weil sie einfach keinen Platz für ihr Kind bekommen und der nächste Sommer naht.“
Bereits 2019 hat sich der organisierte Schwimm- und Wassersport im Rahmen des Runden Tisches Schwimmen ausführlich mit den eigenen Bedarfen befasst. Er ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es insgesamt aus Sicht der wassersporttreibenden Verbände eine Unterversorgung an Wasserzeiten gemessen an den aktiven vorhandenen und potenziell zukünftigen Mitgliedern der Verbände gibt (vergleiche Drs. 22/4739).
Der rot-grüne Senat kann hiervor auf Dauer nicht die Augen verschließen. Das Problem der fehlenden Wasserflächen und somit -zeiten besteht nicht erst seit der Corona-Pandemie. Die in der Drs. 22/6747 verstetigten Anfängerschwimmkurse für Kinder und Jugendliche sind zwar begrüßenswert, jedoch nicht ausreichend. Es fehlt ein tragfähiges Konzept zur Förderung des Schwimmens in Hamburg unter besonderer Berücksichtigung der Steigerung der Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Aus Sicht der CDU-Fraktion sollte es beinhalten: Kurzfristig gemeinsam mit Bäderland Hamburg die temporäre Anmietung privater Schwimmstätten von kommerziellen Anbietern – wie Fitnessstudios und Hotels sowie therapeutischen Einrichtungen – in Betracht zu ziehen. Mittelfristig für alle Bezirke die tatsächlichen Schwimmbadzeiten zu ermitteln und langfristig durch den Bau von Schwimmbädern Wasserflächen zu schaffen.